Der scram! WWW-Server wird auf Linux umgestellt ! (Na ja nicht ganz)

So sollte es sein, allerdings hat sich mittlerweile das Konzept etwas geändert, doch dazu später. Beginnen wir von vorne :

Die Aufgabe wurde folgendermaßen angegangen :

1.Es wurde ein Verantwortlicher für das Projekt bestimmt :

Das bin ich, was hauptsächlich daran liegt, daß es sonst keiner machen wollte/konnte.

2.Die Hardware wurde ausgesucht :

Nach einigen anfänglichen Basteleien mit etwas ältere Hardware auf 486 Basis stellten wir fest, daß es ja auch noch eine Pentium Maschine, mit zudem sehr dauerlauftauglicher Bauform gibt. Diese war allerdings gerade leihweise an Markus Schmelcher vergeben. Dieser wurde also freundlich (aber bestimmt) dazu angehalten sich einen neuen Rechner zu kaufen. Nach zwei Wochen konnte ich das Teil also auf dem scram!-Funweekend in Bad Dürkheim entgegennehmen ;-).
Danach wurden noch einige Teile aus dem scram!/NWE Fundus ausgesucht und wir gelangten bei folgender Hardware Konfiguration an :

 

Wichtig in Bezug auf Dauerlauf war vor allem, daß dieser Rechner wegen der "nur" 60Mhz und dem großen Kühlkörper(->) ohne Prozessorlüfter auskommt, da diese kleinen Plastikschrotteile leider sehr oft ausfallen, was das System instabil werden läßt.
Desweiteren hat das System einiges Onboard, d.h man spart Steckplätze an Komponenten, die bei einem (Web-)Server sowieso nicht wichtig sind (z.B Grafikkarte).
Einige wird es wundern, warum wir "alte" ISA Steckkarten verwendet haben, aber auch das hat seinen Grund. Erstens hatten wir die noch :-) und zweitens produzieren sie aufgrund von langsameren Chips deutlich weniger Wärme. Wer einen Versuch dazu braucht soll mal auf einen Adaptec 2940 U2W nach mehreren Stunden Betrieb fassen, er wird dann spüren was ich meine.

 
     

Der Kühlkörper wird hier leider vom Frontlüfter verdeckt. Das war nötig, da bei offenem Gehäuse kein besonders starker Luftstrom erzeugt wurde und der Prozessor zu heiß wurde.

       
3.Einrichtung des Rechners      

Nun ging es also an die Einrichtung des Rechners :

Zuest wurde mal ein Linux Grundsystem installiert. Die Wahl fiel auf S.u.S.E. 5.3. Nicht weil es besser ist als irgend eine andere Distribution, sondern weil ich sie kenne und habe.
Die Installation wurde übrigens nach dem booten mit Bootdiskette durch NFS (Network File System) über Netzwerk von meinem CD-ROM aus vorgenommen. Das soll mir mal einer unter Windoof nachmachen.
Es wurde ein in Netzwerkhinsicht ziemlich umfangreiches System installiert, allerdings ohne X (Grafik Oberfläche) Server, da dieser sowieso unnötig wäre.
Das System wurde übrigens auf der IDE Platte installiert, die SCSI Platte ist nur für den Web-Server und die Daten vorhergesehen.
Nach einigem Hin und Her war das System also am Laufen worauf ich erst einmal Monitor, Tastatur und Maus abzog und das Teil unter den Tisch verbannte, da die weitere Einrichtung über Netzwerk erfolgte.

Also das Gehäuse ist wirklich ziemlich klein.
       

Ich will jetzt nicht auf jedes Paket einzeln eingehen, das ich installiert habe aber einige entscheidende möchte ich vorstellen, so daß Interessierte sehen mit welchen Techniken bei scram! gearbeitet wird. Zudem können sich so Mitarbeitswillige schon mal vorher etwas einarbeiten :-).

 
      Auch Web Server wollen was essen.
Apache WWW Server 3.05 Apache ist ein sehr leistungsfähiger, freier Web-Server. Er wird auf einer beachtlichen Anzahl von WWW Maschinen im Web (ca.50 %) eingesetzt. Alle Web Server bei scram! laufen mit Apache.
Perl 5.004

Perl ist eine Scriptsprache. Sie ist sehr mächtig und kleine Probleme/Aufgaben lassen sich meistens mit sehr wenig Programmieraufwand realisieren. Ein Nachteil ist, daß Perl relativ langsam ist, ein großer Vorteil, daß es unzählige Erweiterungsmodule gibt. Für uns war vor allem die Informixanbindung an unseren Datenbankserver entscheidend.
Das alte Guestbookscript ist übrigens auch in Perl geschrieben.

Php 3 Php ist auch eine Scriptsprache, die sich allerdings von Perl unterscheidet. Wir haben bei scram! noch nicht viel mit php gearbeitet, so daß wir etwas Erfahrung damit sammeln wollen. Zudem sind das Werbungsscript und das neue Guestbook in Php geschrieben und Php ist schneller als Perl.
Phorum 1.5

Phorum ist das neue Guestbook bei scram!.
Zu besichtigen in der scram! city.

       

4.Installation bei scram!

Nach zwei Wochen Arbeit war der WWW Server also soweit fertig und konnte bei scram! installiert werden. Dort angekommen stellte sich aber das erste Problem : Der Rechner tat nach dem Anschalten keinen Mucks mehr. Nach langem Probieren wurde das Problem durch Aus und Wiedereinbau der CPU gelöst (?!? - PC´s halt). In der folgenden Diskussion zur Inbetriebnahme entschieden wir, daß aus Gründen der Betriebsstabilität weiterhin eine MX300 von Siemens als Web Server arbeiten wird und diese Maschine als ScriptServer eingesetzt wird. Durch die Trennung dieser beiden Dienste erhalten wir zudem eine bessere Gesamtstabilität und Sicherheit unserer Anlage. Nun läuft also das Teil im Test seit 15.11.98 unter dem Namen www3.scram.de.

 

 

Und wenn sie nicht abgestürzt sind, dann laufen sie noch heute.

 

Johannes Walch.
johannes@scram.de