verirrt

eines tages wurde ich in eine welt gesetzt. eine welt, die ich mit grossen augen neugierig anschaute. ich wandelte umher, fasste alles an und machte taeglich neue erfahrungen. eine erste logik baute sich in mir auf. ich fing an, zu verstehen. glaubte ich zumindest...

doch je laenger ich in dieser welt umher ging, desto komplizierter wurde alles. ich fing an, mich zu messen. ich fing an, besser und staerker zu sein, als andere, fing an, macht anzusammeln, sie einzusetzen und spaeter auszunutzen. ich hoerte auf meine umwelt, so wie ich es stets gewohnt war, tat das, was logisch war.

doch ich geriet in einen strudel. die signale, die ich sah, waren falsch.
ich verstand eine sprache, sah eine welt, alles schien voellig klar. doch alles war nicht so, wie frueher, ganz am anfang. irgendwas war passiert.

wo bin ich? - verirrt!

ich muss hier raus! raus aus dieser welt. raus aus dieser von wenigen menschen manipulierten welt. raus aus dieser von wenigen menschen manipulierten und durch verlogene strukturen geleiteten welt...

wo sind all die vorbilder, die mir den weg zeigen aus den endlosen tiefen der kuenstlichen werte, der falschen emozionen und der leeren fassaden?

wo ist die fernbedienung, mit der ich das elende programm der propaganda und medienindustrie abschalten kann?

wann ist der film vorbei, endlich sendeschluss?

ich will nach hause! mama, ich will nach hause...



so etwa diese worte sagte einst ein aelterer geschaeftsmann zu mir mit traenen in den augen...

ich habe ihn kennen gelernt, als ich ihn in hamburg um eine mark angeschnorrt habe. der mann ging vorher mit schnellem schritt, anzug und koefferchen dahin, blieb dann aber ploetzlich stehen und lud mich zum essen ein. daraus wurde dann eine lange nacht in einer bar...

als er ging, sagte er, dass er nicht stark genug sei, dem system zu entkommen. er hat sich verirrt und ist gefangen, muss mitspielen, um zu ueberleben... einer von millionen...

ja, und ich trage diese kleine geschichte schon lange mit mir rum. vielleicht liest der mann namens richard das jetzt. das gespraech hat mir damals echt viel gebracht und gezeigt, dass ich mit meinen problemen nicht alleine bin auf dieser welt... danke!


denis
(so heisse ich "in Echt" und bin jetzt endlich "sesshaft" geworden...)



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