JAM: August 2001  
















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REPORTAGE: LESUNG VON SALLY PEREL nadja: 2000-09-30

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Am 28.09.2000 erzählte Sally Perel im Alten Stadtsaal in Speyer über sein Leben als Jude in der Zeit des Nationalsozialismus. Das besondere an diesem Zeitzeugenbericht ist die Tatsache, dass er den Krieg als Hitlerjunge überlebte.



Am 28.09.2000 erzählte Sally Perel im Alten Stadtsaal in Speyer über sein Leben als Jude in der Zeit des Nationalsozialismus. Das besondere an diesem Zeitzeugenbericht ist die Tatsache, dass er den Krieg als Hitlerjunge überlebte.

Bis zu  diesem Donnerstag, muß ich zu meiner Schande gestehen, hatte ich noch nie etwas von Sally Perel gehört. Ich hatte weder das Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" gelesen, noch den Film "Hitlerjunge Salomon" gesehen, ging also ziemlich unvoreingenommen in die Lesung. Als Lesung im klassischen Sinn würde ich diesen Abend allerdings nicht bezeichnen, denn Herr Perel las nicht aus seiner Biografie, er machte etwas viel bewegenderes: er erzählte aus seinem Leben.
Das schreckliche an seiner Geschichte ist, dass sie sich überhaupt ereignen mußte, weil es Hitler, das 3.Reich, eine abnorme Rassenideologie und die grausame Vernichtung von 6 Millionen Juden gab.
Das wunderbare an seiner Geschichte ist, dass er in all dieser Tragik um sein Leben kämpfte, dabei unheimliches Glück hatte und sich seine Feinde unfreiwillig fast zu "Freunden" machte.
Als Junge war er auf der Flucht und fiel deutschen Soldaten in die Hände. Er schaffte es, wie durch ein Wunder, seine Papiere zu vergraben und als Josef (Jupp) Perjell in der Hitlerjugend aufgenommen zu werden. Von dem Moment an lebte er als Jude in der Uniform der Nazis. Die ständige Angst entdeckt zu werden, seine eigentliche Religion und tägliches "Heil Hitler" brüllen, führten zu der inneren Zerissenheit, die so ein Doppelleben unweigerlich mit sich bringt. Er schlug sich mit allerhand Lügen durch um nicht enttarnt zu werden und erlebte so manches, das, wäre es nicht so grotesk, fast lustig erscheinen könnte.
Herr Perel ist nicht nur wegen seiner fast unglaublichen Biografie etwas besonderes, er hat auch die Gabe, Menschen mit seinen Worten und seiner offenen Art tief zu bewegen.
Diese Lesung war für mich eine, auf vielen Gebieten, hochinteressante Erfahrung.
Sein Buch kann ich sehr empfehlen.

Nadja

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