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REPORTAGE: BIS DER TOD EUCH SCHEIDET |
mohan: 2005-04-14 |
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Eine Hochzeit ist immer wieder ein besonderer Anlass. Man heiratet ja schließlich nicht jeden Tag. Noch interessanter wird es, wenn es sich um eine Hochzeit aus einem nicht deutschen Kulturkreis handelt. Und über eine solche, nämlich eine russische, will ich ich berichten.
"До тех пор пока смерть не разделяет вас."
Vor kurzem heiratete einer der jugendlichen Aussiedler, die wir von der Redaktion kennen, Söga seine Freundin Kristina. Im Vorfeld wusste ich nur, dass sie groß gefeiert werden sollte, mit Musik, reichhaltigem Büffet und vielen Gästen. Und sie sollte russisch sein. Da war ich ja mal gespannt, was mich so erwarten würde. Bisher hatte ich von solchen Hochzeiten wenig Ahnung. Ich hatte mal gelesen, dass zwei Tage durch gefeiert wird und Wodka reichlich getrunken wird. Also war ich neugierig auf die Hochzeit.
Zur kirchlichen Trauung hatte ich keine Zeit. Daher kam ich erst später in die bunt geschmückte Festhalle. Draußen wurde ich schon von einigen bekannten Jugendlichen begrüßt. Sie hatten alle ihren feinen Zwirn an. Das war schon ein ungewöhnlicher Anblick. Drinnen kam mir laute russiche Musik entgegen, die von einer Showband gespielt wurde. Im Saal waren wie bei Feiern üblich mehrere Tischreihen aufgebaut und hinten waren Tische zur Aufnahme eines Büffes aufgebaut. Ich suchte das Brautpaar und fand es schließlich. Sie hatten mit den Trauzeugen einen festlich gedeckten Tisch für sich. Von hier konnten sie das Geschehen gut überblicken. Dies war neben der russischen Musik das erste, was ich als typisch russisch ausmachte. Die Band spielte tanzbare Musik für Erwachsene und Jugendliche. Letztere hatte ich, soweit ich mich erinnere auch schon in der Cafebar Moskau gehört.
Zwischen den Musikeinlagen gab es Spiele und Einlagen für und mit dem Brautpaar. So gaben Kristina und Söga zusammen mit anderen eine Bauchtanzeinlage oder saßen in einem Herz, das aus brennenden Teelichtern gebildet wurde. Einmal wurden auch die Gäste mit einbezogen. Der Weg zum Buffet erfolgte in einer Polonaise. Das Buffet war wie bei solchen Anlässen reichlich gedeckt. Es gab warme und kalte Speisen. Es wurden überwiegend russische Spezialitäten aufgetischt.
Auch typisch für eine russische Feier floss reichlich Alkohol. Anstelle von Wodka gab es jede Menge Weizenkorn. Davon machten besonders die Jugendlichen Gebrauch. So gelockert wurde später fleissig zur Musik getanzt. Es war wie bei meinem Besuch im Moskau. Nur kam die Musik nicht aus der Konserve, sondern von der Band. Und bei einem Besuch im Moskau tragen die Jugendlichen eher selten den feinen Zwirn. Wie für eine russische Hochzeit typisch wurde bis weit in den Sonntag hinein gefeiert. Doch so lange hielt ich es nicht aus. Ich verließ die Feier mit einer Menge neuer Eindrücke und machte mich auf den Heimweg nach Speyer.
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