STUFF: Mai 2003  
















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REPORTAGE: OSTERMARSCH 2003 IN SPEYER mohan: 2003-04-22

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An Ostern finden traditionell die Märsche der Friedensbewegung statt. So auch dieses Jahr, diesmal stand er ganz im Zeichen der Ereignisse im Irak.


Die Ostermärsche der Friedensbewegung gehören zum festen Bestandteil der deutschen Friedensbewegung. Ging es in den 80er Jahren gegen Aufrüstung und atomare Bedrohung, stehen heute die Ereignisse im Irak im Mittelpunkt. Gerade durch diesen Krieg hat die Friedensbewegung, die in den letzten Jahren teilweise vor sich hindümpelte wieder starken Zulauf. Daher hatte ich auch für den Ostermarsch in Speyer mit einem großen Zuspruch gerechnet. Im Vorfeld gab es ja schon mehrere Mahnwachen für den Frieden oder die Aktion von Speyerer Schülern, 100 Stunden für den Frieden. Bei letzterem hielten Schüler aus Speyerer Gymnasien 100 Stunden am Stück eine Mahnwache für den Frieden. Diese fand gerade in der Woche statt, in der es wieder nachts kalt wurde. Trotzdem hielten die Schüler durch, Respekt. Nun für den Ostermarsch am 21.4. zeigte sich das Wetter wieder wohlgesonnen, die Sonne schien und es war angenehm warm.

Trotz des schönen Wetters hatten einige den Besuch im Straßencafe oder dem Schwimmbad gegenüber der Teilnahme am Ostermarsch zumindest einmal zurück gestellt. Versammelt hatte sich ein recht bunter Haufen, "typische" Friedensaktivisten, Schüler, ältere Menschen, "Normalos". Es waren auch viele Regenbogenfahnen mit dem Schriftzug Pace (=Frieden) auszumachen. Zunächst gab es eine kurze Begrüßung durch die Veranstalter vor dem Altpörtel und dann gings los. Dem Marsch vorraus wurde ein riesiges Transparent mit dem Hauptmotto "Krieg - nicht in unserem Namen" vorrausgetragen, als Platzmacher sozusagen. Auch andere Transparente wie "no war" konnte ich erspähen. Vielleicht doch eine Anmerkung zum Marsch, es war eher ein Fahrrad durch die Maximilianstraße (Speyerer Hauptstraße) schieben. Denn viele Teilnehmer hatten ihr Rad dabei, kamen teils auch aus den umligenden Gemeinden.

Auf der Hauptstraße bot sich schon ein interessantes Bild, da sitzen Touris in den Straßencafes und dlassen sich die Sonne auf die Haut brennen und besonders vor dem Dom flanieren Massen an Touristen über die Straße. In dieses "Idyll" platzte der Ostermarsch herein, er lenkte den Blick von einer vermeintlich sich in Ordnung befindlichen Welt auf Dinge in dieser Welt, die eben doch nicht 100% in Ordnung ist. Entsprechend sahen einige doch eher mitleidig, teils auch belächelnd auf den Friedenszug. Kaum war er vorbei, war ihre heile Welt, dann wieder in Ordnung. Kriege? Ja so etwas gibt es wohl auf der Welt, kommt ja alles live und direkt über die Glotze ins heimatliche Wohnzimmer. Das Geschehen trifft die meisten Menschen nicht, ist ja auch weit weg. Aber es haben sich auch einige spontan entschlossen mitzulaufen, waren halt nicht so viele. Die Friedensaktivitäten waren seit dem Ende des Krieges im Irak abgeflaut.

Unter dem Heidentürmchen fand eine Kundgebung mit vier Rednern und musikalischen Zwischentönen statt. Hier hatte das Interesse allerdings stark nachgelassen. Nur noch ein kümmerlicher Rest lauschte auf der Wiese dem Geschehen auf der Bühne. Man war fast wieder unter sich, Friedensaktivisten und sonstige Alternative. Die Reden hätten eigentlich ein anderes Publikum gebraucht, ein eher "außenstehendes", das zum Nachdenken hätte angeregt werden können. Vorbeilaufende Passanten schauten zwar neugierig dem Treiben zu, manche blieben sogar kurz stehen. Aber auch nicht mehr, naja vielleicht ist es ja auch ein Anfang, ich will da mal nicht zu viel meckern. Die Redebeiträge beschäftigten sich hauptsächlich mit dem Geschehen im Irak. Musikalisch umrahmt wurde das Ganze von einer Minibaskapelle aus Speyer Nord, Wolfgang und Maria Schuch spielten traditionelle Friedenslieder und der Jugendchor aus Dudenhofen sang einige Lieder.


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