JAM: Dezember 2003  
















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REPORTAGE: AFGHANISTAN mohan: 2003-11-27

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Afghanistan ist ein Land, über das wenig bekannt ist. Diese Wissenslücke will eine Ausstellung im Wiener Völkerkundemuseum über Afghanistan stopfen. Gezeigt wird ein interessanter Einblick in den Alltag der Menschen und die Kultur des Landes.


"Afghanistan, ist das nicht das Land der Taliban und wo der Osama Bin Laden untergetaucht ist?" "Herrschen dort nicht diese Taliban mit ihrem Steinzeitislam?" "War dort nicht einmal die Sowjetunion einmarschiert und musste sich wieder erfolglos zurückziehen?" Solche fragen fallen wohl einigen noch zu Afghanistan ein. Besonders nach der Vertreibung der Taliban ist das Land wieder in die Öffentlichkeit gerückt. Das land soll befriedet und wieder aufgebaut werden. Auch deutsche Soldaten sind in der Hauptstadt Kabul stationiert. Aber die meisten werden das Land wohl kaum kennen. Es ist ja auch weit weg.

Was wir von dem Land kennen, sind meist Bilder, die z.B. über das Fernsehen in unser Wohnzimmer gelangen. Zu sehen sind zerstörte Häuser, eine karge Landschaft, meist immer noch verschleierte Frauen oder auch Soldaten der Friedenstruppe. Vielleicht sind einigen noch die Bilder vom Bürgerkrieg und der Vertreibung der Taliban in Erinnerung.

Wie die Menschen wirklich leben, zeigt eine Ausstellung des Wiener Völkerkundemuseums. Da ich über Afghanistan wenig wusste, es mich aber irgndwie schon einmal interessierte, wie die Menschen da leben, war ich neugierig auf die Austellung. Es traf sich gut, dass ich wieder einmal meinen Bruder in WIen besuchte. Somit stand einem Besuch nichts mehr im Wege.

Die Ausstellung war über mehrere Räume verteilt, die sparsam mit Exponaten gefüllt waren. An den Wänden waren hin und wieder Zitate aufgeschrieben. Zunächst gab es einen kleinen Einblick in die Geschichte (Nomaden, buddhistische Epoche, Früher Islam), Schwerpunkt war das Leben der Menschen. Gezeigt wurden verschiedene Lebenswelten und handwerkliche Erzeugnisse (z.B. Schmuck, Teppiche) Die Exponate verschaffen einen guten Einblick in das Leben der Menschen und ihre Kultur. Auch der Krieg, der die letzten Jahrzehnte in Afghanistan herrschte wurde thematisiert. Hier fand ich einen Teppich interessant, auf dem eine AK47 (Kalaschnikow) dargestellt war oder Waffen als Spielzeug für Kinder.

Der Ausstellung gelang es sehr gut, das Land Afghanistan und seine Menschen vorzustellen. Das Land bekommt ein Gesicht, es ist nicht nur ein Land, in dem Krieg herrscht und Terroristen Unterschlupf finden bzw. gefunden haben. Hier leben Menschen, denen es gelungen ist in einer eher unwirtlichen Landschaft, sich ihr Leben einzurichten. Diese Menschen sind keineswegs alles potentielle Gotteskrieger oder fanatische Muslime. Wer also mal das Land kennen lernen möchte, hier ist eine Gelegenheit dazu.

Interesse? Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Februar 2004 zu sehen. Weitere Informationen findet ihr auf der Website des Wiener Völkerkundemuseums: www.khm.at/afghanistan


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