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AUSGABE: August 2003


Rubrik: NUTS

GEDICHT: Jesus und Stoiber

Kann Edmund Stoiber wirklich guten Gewissens Jesus verehren? Lebt er wirklich nach seinem Vorbild. Eine Betrachtung vom "Extremliedermacher" Götz Widmann.


Er war ein Idealist, ein Freak,
war Pazifist, gegen den Krieg,
machte sich nichts aus Geld,
antikapitalistisch eingestellt,
schlief, wenn er konnte ohne Dach,
ging keiner geregelten Arbeit nach,
lebte von dem was man ihm gab
und lehnte bürgerliches Streben ab.

Er hatte lange Haare und nen Bart,
mit dreiunddreißig noch keinen Sesterz gespart,
zog singend durch die Gegend mit seiner Bande
machte seiner Mutter Schande
hielt ungenehmigte Versammlungen ab
und wenn's da nichts zu trinken gab
panschte er aus Wasser Wein
und schenkte allen christlich ein,

segnete Huren, heilte Räuber,
ist das wahr, Herr Stoiber,
so einen Mann
beten sie tatsächlich an?

Sie sollten sich was schämen,
solln wir an dem Mann uns ein Beispiel nehmen?
Anpassung lag ihm völlig fern,
ein Drückeberger vor dem Herrn
jeglicher Leistung abgeneigt,
außerehelich gezeugt,
unser Herre Jesu Christ,
er war sowas wie ein Kommunist,

segnete Huren, heilte Räuber,
ist das wahr, Herr Stoiber,
so einen Mann
beten sie tatsächlich an?

Käme er als Asylant
in ihr schönes deutsches Vaterland,
ein aufmüpfiger Psychopath
aus einem Nichtverfolgerstaat,
nennt sich Gottes Sohn auf Erden,
mit dem würden Sie schon fertig werden.
Handschellen klicken
und ab nach Hause schicken.

Segnete Huren, heilte Räuber,
ist das wahr, Herr Stoiber,
so einen Mann
beten sie tatsächlich an?

Mit welchem Recht, verdammt noch mal,
nennen Sie sich christsozial?
Er sprach: du sollst deine Feinde lieben.
Manche hat er auch mit der Peitsche aus dem Tempel getrieben.

Segnete Huren, heilte Räuber,
ist das wahr, Herr Stoiber,
so einen Mann
beten sie tatsächlich an?

Autor: mohan
Erstellt am: 2003-07-12