!MARCS young electronic magazine
AUSGABE: Juni 2004


Rubrik: JAM

REPORTAGE: Maximum Terzett live in Oberotterbach

Am 7. Mai weilte Klaus der Geiger in heimischen Gefilden. Zusammen mit dem Maximum Terzett trat er im Musikantebuckl in Oberotterbach auf. Vor dem Konzert führten wir noch ein Interview.


Der Straßenmusiker Klaus der Geiger ist in Köln der Ansprechpartner für fantasievollen Widerstand. In seinen Liedern greift er stets Themen auf, die Missstände kritisieren. Er tut dies aber keineswegs mit dem erhobenen Zeigefinger. Musikalisch verpackt er die Texte in Folkmusik, die von seinem Geigenspiel geprägt wird. Bei seinen Konzerten lässt er sich von verschiedenen Musikern begleiten, eines davon ist das Maximumterzett. Dies sind zwei alte Freunde, Hans Wild an der Gitarre und Christian Presch am Kontrabass. Zusammen bilden sie das Maximum Terzett.

Diese Formation gastierte am 7. Mai im Musikantebuckl in Oberotterbach. Dies ist ein kleines Kellergewölbe, in dem maximal 50 Personen Platz finden. Also für einen "intimen" Rahmen war gesorgt. Das Konzert war unplugged. Alle Instrumente kamen ohne Strom zurecht, akkustische Gitarre, Kontrabass und Geige. Auch der Gesang war gut ohne Mikrofon zu hören. Genauso spielen sie auf der Straße. Nur haben sie dort ein Publikum, dass nicht unbedingt gewohnt ist, kritische Musik zu hören. Hier im Musikantebuckl war das anders. Die Stimmung war von Anfang an sehr gut. Das Publikum ging richtig mit. Das spornte natürlich die Musiker an. Und wer Klaus den Geiger kennt, der weiß, dass sich seine Konzerte meist spontan im Ablauf ändern können. Er nimmt Zurufe aus dem Publikum gerne auf und arbeitet sie in sein Programm ein. Für mich war dies das zweite Mal, dass ich ihn live sah, aber sicher nicht das letzte Mal. Jedem Fan von Folk- oder Straßenmusik und Fan kritischer Texte kann ich ebenfalls empfehlen, mal vorbeizuschauen, wenn er irgendwo in der Nähe spielt. Seine Konzerte kann man eigentlich nicht in Worte fassen. Man muss es selbst erlebt haben.

Bei dem Konzert spielten die drei Musiker eigene Lieder, Lieder von Stoppok oder Rio Reiser sowie bekannte Lieder, die einen anderen Text bekamen. Aus "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" werden dann schon einmal als Anspielung auf ihre Straßenauftritte "Drei Musikanten mit dem Kistenbass". Auch sonst fließen immer wieder bekannte Melodien in die Lieder ein. Dadurch hören die Menschen eher zu. Die Musik umgarnt das Ohr, aber die Texte wollen nicht so recht dazu passen. Aber so muss kritische Straßenmusik sein. Wir haben für euch einen kurzen Ausschnitt aus dem Konzert des Maximum Terzetts mitgeschnitten:

  • Mitschnitt zum Download (4,7MB)
  • Mitschnitt als Stream

  • Seid ihr jetzt neugierig auf Klaus den Geiger und seine Musik geworden. Umfangreiche Informationen und Bestellmöglichkeiten seiner CDs findet ihr auf seiner Internetseite:

    www.klausdergeiger.de

    Vor dem Konzert habe ich noch ein Interview mit den drei Männern vom Maximum Terzett geführt. Hier erfahrt ihr allerlei Wissenswertes über die Gruppe und Klaus den Geiger.

  • Interview zum Download (2,7MB)
  • Interview als Stream

  • Zu guter Letzt noch einige optische Eindrücke dieses wirklich sehr gelungenen Abends:



    Autor: mohan
    Erstellt am: 2004-05-29