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ISCHGL IN ÖSTERREICH volker: 2001-03-20
  Es ist ein kalter und verschneiter Tag. Ich stehe am Fenster und schaue auf die Straße. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie stimmt mich die wirre Strucktur der herunterfallenden Schneeflocken sehr nachdenklich. Und da klingelte dann auch schon das Telefon. Es ist wieder Q. Er hat einen neuen Auftrag für mich. Ich soll nach Ischgl in Österreich, das sogenannte Ballermann für Skifahrer, fahren und dort einen russischen Spion ausfindig machen. Ich soll als unfähiger Snowboarder getarnt die Pisten nach dieser Person absuchen. Um meine Tarnung vollständig zu machen hat mir Q. einen Platz in einer Reisegruppe gebucht. Nähere Informationen gebe es bei ihm, sagt er. Ich lege den Hörer auf und ziehe meinen Mantel an. Dann gehe ich runter zum Briefkasten und was muss ich da sehen? Werbung. Immer nur diese Papierverschwendung. Ab damit in die Mülltonne. Und nun schnell wieder rein. Es ist kalt. Dann gehe ich ins Untergeschoß und klopfe an Q’s Tür. Nachdem ich die Geheimparole an der Tür vorsinge läßt mich die Abteilung für innere Sicherheit passieren und Q. wartet schon auf mich in seinem Büro. Er begrüßte mich mit einem Handschlag und zeigte mir ein paar Gegenstände. Ich bin schon gespannt, was sich Q. diesmal hat einfallen lassen. Er drückt mir einen Photoapperat in die Hand. Ich frage, ob das ein getarnter Laser sei, um mich aus eventuellen, aussichtslosen Situationen zu befreien, aber er sagt einfach nur „Nein“. Dann gibt er mir einen Kartenclip, den man eigentlich dazu verwendet die Skikarte fest an seinem Anzug mit einem Gummiband zu befestigen. Doch Q. kann mich nicht täuschen. Das ist doch garantiert eine Spezialschnur mit der ich dann ohne Probleme die Gondelseile bei einer Flucht aus einer Gondel heruntergleiten konnte. Q. schüttelt nur den Kopf und sagt, dass ich zuviel Fernsehen sehen würde. Dann ist da noch eine EC-Karte. Ich nehme sie in die Hand und werfe sie in die Luft. Auf einmal schreit Q. auf und sagt, dass das keine gewöhnliche Karte sei, sondern hochexplosives TNT. Ich kann nicht verstehen, warum ich TNT mit auf meine Reise bekommen sollte. Aber das beschäftigt mich dann nicht weiter. Jetzt wird mir endlich die Reisegruppe vorgestellt, mit der ich „verreisen“ sollte. Es ist eine Gruppe Skifahrer aus Mannheim. Ich bekomme mein Ticket in die Hand gedrückt und werde zum Ausgang begleitet. Auf dem Weg erfahre ich noch die Abfahrtszeit - und Ort. Und dann ist es soweit; ein ganz normaler Reisebuss steuert mich an der Hockenheimer Autobahnraststätte an und die vordere Tür öffnet sich. Ohne zu wissen was nun zu tun wäre, begrüßt mich eine fremde Person, die sich kurz darauf als meine Kontaktperson entpuppt. Dann ist es endlich soweit. Nun heißt es Richtung Ischgl volle Fahrt vorraus! In unserer Pension angekommen absolviere ich erst einmal den Check-In und danach beginnt das leichte „Beschnuppern“ der anderen Teilnehmer. Wie sich dann doch relativ schnell herausstellt sind viele weibliche Singles bei dieser Tour dabei. Was für Absichten sie habt, lasse ich jetzt einfach mal im Raum stehen. Die erste Nacht in unserer Pension verläuft unauffällig. Es ist so kalt, dass sich mein Kopf anfühlt, als ob er gleich platzen würde; oder es liegt an dem selbstgebrannten Schnaps. Hmm; egal. Ab in die Koje; morgen ist ein anstrengender Tag. Am nächsten Morgen fühle ich mich wie gerädert und kann immer noch nicht einigermaßen geradeaus laufen. Da musst du jetzt durch; Q. und deine Regierung zählen auf dich. Endlich auf der Piste angekommen mustere ich die ganzen Menschen um mich herum, um den „typischen“ Skifahrer einschätzen zu können.
Und dann beginnt die Suche nach diesem feindlichen Agenten. Das Wetter ist einfach spitze. Die Aussicht ist umwerfend, genauso wie die Leute hier. So eine Stimmung habe ich noch nicht erlebt. Die Musik ist laut und die Leute so ausgelassen, dass sie sich nackt auf ein paar Bänke stellen und anfangen zu tanzen.Naja, es gibt aber auch wirklich überall solche Spinner. Ich drehe auf meiner Suche jeden Stein herum, beschnüffele jeden Liftmasten und durchsuche meine Mitmenschen bei den Lifteinstiegen - aber ohne Erfolg. Aber wie erkennt man eigentlich einen Russen? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht an der Wodka-Fahne, oder an einer Madroschka in seiner Hand? Ich weiß es nicht. Am letzten Abend stapfe ich dann noch einmal zu dem Treffpunkt für Après-Ski-Fahrer schlechthin; Elisabeths’s Eisbar. Dort komme ich dann mit ein paar von den schon beschriebenen Frauen in Kontakt und kaum bin ich in ihrer Runde darf ich mich schon der ersten Prüfung unterziehen. Ich lege mit jeder dieser 3 Damen eine flotte Sohle auf das Eis. Was macht man nicht alles für sein Vaterland.Als ich das hinter mich gebracht habe, muss ich mit den „3 Engel für Charlie“ noch einen Abschiedstrunk einnehmen. Und was muss ich da festsetllen? Eine dieser Damen hält auf einmal einen Flachmann mit Wodka in der Hand und kippt das Zeug wie Wasser herunter. Dann nimmt sie ihren Glühwein und lächelt nur. Kein einziger Gesichtsmuskel verzog sich beim Schlucken dieses doch i.d.R. hochprozentigen Kartoffelschnaps. Das kommt mir ziemlich spanisch, bzw. russisch vor. Dann mache ich den ultimativen „Russen-ID-Test“. Ich mache ihr auf russisch klar, dass ihre leicht rötlichen Wangen mich an den Sonnenuntergang auf der kleinen Insel Babeidos in der Karibik errinnern. Sie sagt nur darauf, dass es dort nicht so schön wie in Moskau sein würde. Ich müsste dort einmal morgens auf den Kremmelplatz gehen. Da würde ich dann die wahren Werte des Lebens kennenlernen. Aha!! Entlarft! Erst Wodka saufen, und dann auch noch wirres Zeugs reden. Das ist typisch Frau und die Sache mit dem Wodka ist typisch russisch.Ich habe ihr Spiel durchschaut. Ich bin doch wirklich ein Morzkerl. Nach ein paar weiteren einheimischen Getränken, wie z.B. "Flügerl" ( = Wodka mit Red Bull ) wanken wir dann zusammen zum Bus. Auf der Rückfahrt ins Hotel kann ich ihr ihre Anschrift und ihren Namen schriftlich festhalten, bevor der Alkohol seine Wirkung zeigt. Puhhh! Ich weiß nicht mehr, was ich dann alles gemacht habe; aber auf jeden Fall habe ich ihre Nummer mit einer Rose auf meinem anderen Kissen in meinem Doppelbett am nächsten Morgen gefunden; aber die dazugehörende Damen ist nicht in meinem Zimmer.Und ein paar Stunden später geht es dann auch schon wieder nach Hause. Die Stimmung in dem Bus ist sehr unterschiedlich. Ein paar Damen sind offensichtlich auf ihrer Pirsch erfolgreicher als Andere gewesen und die Herren der Schöpfung stöhnen nur noch wegen ihrer Kopfschmerzen. Alles in allem war das doch ein gelungener „Ausflug“. Das Wetter war fantastisch, genauso wie die Aussicht, die Pisten, der Schnee und die Frauen. Ich bin schon auf meinen neuen Auftrag gespannt. Was Q dann wohl für mich hat?


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